Bist du von Plattenspielern fasziniert? Damit bist du nicht alleine! Diese nostalgische Art, Musik zu hören, begeistert immer mehr Menschen. Heute sind nicht mehr nur DJs vom tollen Klang eines Plattenspielers überzeugt.
Ganz abgesehen davon: Von einem Plattenspieler können wir einiges lernen! Hier lässt sich sehr gut erkennen, wie der Ton entsteht. In diesem Ratgeber erfährst du deshalb:
- Welche Stufen notwendig sind, damit beim Plattenspieler Musik entsteht
- Wie du einen Plattenspieler am besten bedienst
- Wie sich aus dem Vorgänger des Plattenspielers das moderne Turntable entwickelt hat
Wie die Schallplatte & der Plattenspieler funktioniert
Damit am Ende aus den codierten Tonsignalen auch wirklich Musik entsteht, sind mehrere Abläufe notwendig:
- Die Nadel übersetzt diese Informationen für den Tonabnehmer
- Vom Wandler werden die Daten an Verstärker weitergeleitet
Um den gesamten Prozess und die Funktion der einzelnen Bauteile besser zu verstehen, wollen wir uns die einzelnen Abschnitte einmal genauer anschauen:
1. Auf der Schallplatte sind die Signale eingraviert…
Kaum zu glauben, aber wahr: Auf einer Schallplatte befinden sich alle Informationen, die nötig sind, um deine Lieblingsmusik in voller Pracht zu erzeugen. Um diesen Prozess zu vereinfachen, vergleiche ich es am liebsten mit folgendem Beispiel:
Wenn du an einem Metallgeländer vorbeigehst und die Hand darüber gleiten lässt, entstehen unterschiedliche Töne. Das klingt fast ein wenig wie Musik, oder? Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert die Schallplatte.
Die Vinyl-Schallplatte speichert Töne, indem Unebenheiten in eine Kunststoffoberfläche geritzt werden. Der Plattenspieler verwandelt diese Stöße in Klänge, indem ein mechanischer “Finger” (die Nadel) daran entlangfährt.
2. Die Nadel liest diese Signale aus
Nur ein einziges Teil des Turntables tritt in direkten Kontakt mit der Platte – das ist die Nadel. Die Plattenspielernadel bewegt sich in den Nuten der Schallplatte auf und ab. Sie „tastet“ sich durch die Rillen der Platte und liest damit die „eingravierten“ Informationen aus.
Der Stylus ist ein winziger Kristall aus Saphir oder Diamant. Wenn der Kristall in der Nute vibriert, werden diese mikroskopische kleinen Bewegungen an den Tonabnehmer weitergeleitet.
3. Der Tonabnehmer leitet die Signale weiter
Die Nadel sitzt am Ende einer elektromagnetischen Vorrichtung, die man auch Tonabnehmer nennt. Heute gibt es vorrangig zwei Varianten des Tonabnehmers: den MM (elektromagnetisch) oder MC (elektrodynamisch) Wandler.
Der elektromagnetische Tonabnehmer arbeitet beispielsweise mit winzigen elektrischen Spulen und einem Magneten. Bewegt sich nun die Nadel, drückt diese den Magneten an der Spule vorbei nach oben und unten – so werden elektrische Signale erzeugt.
4. Der Verstärker macht die Klänge schlussendlich hörbar
Bis hierhin ist in den meisten Fällen jedoch noch immer kein Ton zu hören. Denn die meisten Plattenspieler bzw. Tonabnehmer erzeugen ein so schwaches Signal, dass ein Verstärker nötig ist, um die Musik hörbar zu machen.
Manchmal musst du auch einen Vorverstärker dazwischen anschließen, der die Tonsignale für den eigentlichen Verstärker vorbereitet. Erst jetzt kommt die Musik des Plattenspielers auch an unser Ohr und wir können unsere Lieblingslieder genießen.
Funktion des Plattenspielers: Wie die Musik entsteht
Da du nun weißt, welche Bestandteile des Plattenspielers genau an der Produktion des Tons beteiligt sind, geht es hier um die Funktion des Geräts. Keine Sorge – dieser Ablauf ist ganz einfach und kurz gehalten:
- Zuerst musst du den Plattenspieler einschalten. Ein elektrischer Motor sorgt dafür, dass sich der Plattenteller mit der Schallplatte dreht.
- Du senkst den Tonarm über den äußeren Rand der Schallplatte und wartest, dass der kleine Stift in die Rille fällt. Um diesen Schritt zu vereinfachen, ist häufig ein Tonarmhebel am Plattenspieler angebracht.
- Während der Kristall nun durch die Rillen gleitet, liest er die Toninformationen aus.
- Der Stylus leitet die Vibrationen an die Tonabnehmer weiter, welcher das elektrische Signal durch die Verkabelung an den Verstärker weitergibt.
Vom Phonograph zum modernen Plattenspieler
Auch der moderne Plattenspieler geht auf Edisons Phonographen zurück – allerdings mit einem großen Unterschied: Der Phonograph war auf dieses große unpraktische Horn angewiesen, um die Tonwellen während der Wiedergabe zu verstärken. Damals geschah die gesamte Wiedergabe also mechanisch.
In einem modernen Plattenspieler gibt es diverse elektromagnetische Bauteile, die Vibrationen von der Schallplatte in ein elektrisches Signal umwandeln. Im Anschluss werden die Toninformationen an elektronische Verstärker weitergegeben, die an Lautsprecher oder Kopfhörer angeschlossen sind – so wird der Ton auch hörbar.
Kurz gesagt: Ein moderner Plattenspieler ist also eine Mischung aus mechanischer und elektromagnetischer Technologie.